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Es war einmal...

 

ein kleines Samenkorn . Es lag eng an viele andere Samenkörner gekuschelt in einem kleinen Tütchen. „ Ich werde bestimmt eine schöne Blume, leuchtend gelb und von zartem Duft.", sagte das kleine Samenkorn. Doch die anderen Samenkörner lachten es aus und erwiderten: „ Warte nur ab. Wir alle werden schöne große Wirsinge, dunkelgrün und saftig."
Doch das kleine Samenkorn wollte nicht so werden, wie die Anderen.

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Eines Tages kam ein großes Wesen, ein Mensch, der sich Gärtner nannte, und nahm das Tütchen mit den kleinen Samenkörnern. Er riss das Tütchen auf und streute die kleinen Samenkörner gleichmäßig in ein Kistchen mit feuchter Erde. Holter die polter purzelten die Samenkörnchen herab, lagen dicht an dicht im warmen, feuchten Erdreich. Dann wurden sie mit Erde zugedeckt und lagen wieder im Dunkeln.

 

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Das kleine Samenkorn reckte sich und streckte sich:
‚ Jetzt geht es endlich los!‘ , dachte es, schob erst eine kleine Wurzel, dann ein Blättchen aus seinem zarten Körper, bog zum Lichte sich empor und durchbrach die Erdendecke. „ Oh, wie hell, oh, wie luftig es hier oben ist!", jubelte die kleine Pflanze und breitete ihre Blättchen aus.
In ihrer Mitte verspürte sie ein Ziehen. „ Jetzt kommt bestimmt die Blüte...", sagte sie.
„ Blödsinn!", riefen die Anderen, „ das sind nur die Herzblätter.".                            Leider hatten sie Recht.

 

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Die Pflänzchen wuchsen gemütlich vor sich hin, doch nach einigen Tagen geschah etwas. Ein Stab bohrte sich in die Erde und entwurzelte die Kleinen. Eine riesige Menschenhand senkte sich herab, packte eine Pflanze nach der anderen, hob sie durch die Luft - und versetzte sie in kleine Töpfchen, für jedes Pflänzchen eins. Jetzt war richtig Platz zum Wachsen. ‚ Bald werde ich blühen‘, dachte die kleine Pflanze, doch nichts geschah.

 

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Nach einigen Tagen kam der Gärtner, nahm die Pflanzen und setzte sie auf den Acker.
„ Schau, so eine schöne Wirsingpflanze .", sagte der Gärtner zu seiner Frau.

‚ Aber ich will doch eine Blume sein‘, dachte die kleine Pflanze und hätte am liebsten geweint . . .

 

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Doch sie war und blieb ein Wirsing, wurde groß und rund und schön. Den ganzen Sommer über ertrug sie den Spott ihrer Nachbarpflanzen, denn das Leben draußen auf dem Acker gab ihm Kraft. Die Erde, die Sonne, der Regen, der Wind, die Vögel und Insekten erzählten viel über das Leben und wie wichtig Träume sind. Die Pflanze sprach mit den anderen Pflanzen, doch diese lachten sie nur aus. Sie wollten wachsen und schöne große leckere Wirsinge werden und sonst nichts vom Leben.

 

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Es wurde Herbst und ein Wirsingkopf nach dem anderen wurde geschnitten und verschwand.
Es wurde Winter und bald stand unser Wirsing ganz alleine auf dem großen Acker, alle anderen waren fort. Er fror und wünschte sich wie seine Kollegen in einen schönen warmen Suppentopf .

Doch niemand kam mehr auf den Acker . . .

 

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Das einzige, was ihn tröstete, war die Schönheit der Natur.
Die ruhig schlafende Erde, die klaren Sonnenaufgänge, der sanfte Schnee und die Krähen, die ihn ab und an besuchten, machten ihm Mut.

 

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Irgendwann kamen neue Vögel. Es wurde wärmer, der Frühling war da.
Alles fing an zu wachsen und unser Wirsing sehnte sich.
Er sehnte sich so sehr danach eine Blume zu sein, dass er meinte, vor Sehnsucht zu vergehen.

 

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Und eines Tages - da platzte er. Er riss einfach auf von links nach rechts. ‚ Jetzt sterbe ich! ‘, dachte der Wirsing -‚ Das ist die Strafe für meinen Hochmut! ‘
Es schmerzte so in seiner Brust.

 

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Doch was war das?
Es zog in ihm, ein Stengel schob sich aus dem Spalt, reckte sich ins Licht und entfaltete viele kleine gelbe Blüten.
„ Jetzt bin ich doch eine Blume!", jubelte der Wirsing.„ Zwar nicht so schön, wie ich dachte, aber immerhin!"
„ Schau Dir die Wirsingpflanze an.", sagte die Gärtnersfrau zu ihrem Mann. „ Er blüht so schön und gibt sicher feines Saatgut für das nächste Jahr."

 

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Und der Wirsing blühte und war glücklich . . .

 

 

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